(Aufnahme des Titelbildes: Klaus Venus). Ein Ergebnisbericht unserer Judogruppe aus der Mittelstufe, verfasst von Seán McGinley (Link)

Bundesfinale Jugend trainiert für Olympia Berlin 2023

Kampf und Zufall bringen den 6. Platz

Bericht von Petra Zalonis

Unser starkes Judoteam, das im letzten Schuljahr in Berlin die Bronzemedaille gewinnen konnte, ging in diesem Jahr in leicht veränderter Besetzung an den Start. Luise Kemper, Babette Wegeler, Antonia Büttner, Andela Urukukalo und Alesia Büttner zeigten bereits beim Landesfinale ihr Stärke und qualifizierten sich als Rheinland-Pfalz-Meisterinnen souverän für den Start in Berlin. Nachdem im letzten Jahr alle Schülerinnen den jüngeren Jahrgängen angehört hatten, war die Hoffnung groß, dass auch in diesem Jahr ein Medaillengewinn möglich sein würde. Leider verletzte sich Alesia vor den Sommerferien schwer und durfte nicht aktiv auf der Matte kämpfen. Auch die Gewichtsklassen waren in diesem Jahr schwerer zu besetzen. Unsere Ziele mussten wir somit deutlich reduzieren. Dennoch fuhren alle mit Motivation und Kampfeswille nach Berlin.

In diesem Jahr waren wir mit vielen weiteren Schulmannschaften aus Rheinland-Pfalz im Zug. Nach der Akkreditierung am Bahnhof ging es direkt in die Unterkunft zum Wiegen.

Am zweiten Tag standen die Pool- Vorrundenkämpfe sowie die Final- und Platzierungsrunde an. Mit der Sportschule Potsdam erwischten wir direkt einen schweren Gegner. Da wir nur drei Gewichtsklassen besetzen konnten, starteten wir in jeden Kampf mit 0:2. Trotzdem konnten wir am Ende den Kampf unentschieden gestalten und im folgenden Kampf gegen Baden-Württemberg gelang dann sogar ein Sieg. Im Überkreuzkampf gegen die Gruppensiegerinnen aus Pool B (Bayern) errangen unsere Mädchen zunächst wieder ein Unentschieden. Da es aber um den Einzug in die Finalrunde ging, wurde gelost, welche Gewichtsklasse den Kampf für sich entscheiden sollte. Das Los fiel auf Luise Kemper, die uns den Einzug ins Halbfinale sicherte. Beim anschließenden Besuch des DejaVu-Museums wurden wir mit vielen optischen Täuschungen und Illusionen bezaubert und so endete der Tag mit einem zuvor völlig unerwarteten und überragend erkämpften Einzug ins Halbfinale und großen Hoffnungen für den nächsten Tag.

Die Wettkämpfe am dritten Tag waren alles entscheidend und der Druck somit enorm. Die fehlende Besetzung von zwei der fünf Gewichtsklassen, die Verletzung von Alesia sowie die harten Kämpfe des Vortags machten sich gegen die späteren Silbermedaillengewinnerinnen aus Hamburg bemerkbar und auch gegen das Leistungsportzentrum Berlin gelang der Einzug in den Kampf um Bronze nicht. Anders als in anderen Sportarten, muss sich der Verlierer der Halbfinalkämpfe erst wieder gegen die Gewinner der Platzierungsrunde für das „Kleine Finale“ qualifizieren. So blieb nur noch der Kampf um den fünften Platz, wo es ein erneutes Aufeinandertreffen der Mannschaften aus Bayern und Rheinland-Pfalz gab. Wieder erkämpften sich die Mädchen ein Unentschieden und das Los sollte die Entscheidung bringen. Dieses Mal wurde die Gewichtsklasse von Antonia Büttner gezogen, die die Kampfzeit sowie weitere Verlängerung offen gestaltete. Am Ende entschied das Kampfgericht gegen Antonia und wir wurden Sechster. Auch wenn das unglückliche Ende sehr enttäuschend war, hat das Team mit dem Erreichen des 6. Platzes alle Erwartungen übertroffen und kann stolz auf das Ergebnis sein. Nachmittags konnten wir die Kunstwerke an der East Side Gallery bewundern und als Belohnung stand abends der Besuch der Blue Man Group auf dem Programm.

Am vierten Tag stehen normalerweise die Mixed-Kämpfe an. Aufgrund von verletzungsbedingten Ausfällen auf Seiten des männlichen Judoteams aus Kaiserslautern und der damit nur eingeschränkt zu besetzenden Gewichtsklassen, konnte Rheinland-Pfalz in diesem Jahr keine Mixed-Mannschaft stellen. Stattdessen unterstützten wir unser Hockey-Team bei ihrem letzten Spiel um Platz neun. Nach ausgiebigem Aufenthalt in der Berliner Innenstadt ging es abends zur Abschlussfeier in die Max-Schmeling-Halle.

Trotz der etwas kürzeren Nacht konnten wir die Zeit bis zur Heimreise noch im „Futurium“ genießen und uns auf der Heimfahrt im Zug entspannen.

Und was es sonst noch so gab:

  • Peter Lichtmannegger, Judoexperte aus dem Heimverein, hat durch seine taktischen Aufstellungsmanöver, sein Losglück und sein hervorragendes Coaching zum Erfolg der Mannschaft beigetragen.
  • Die mitgereisten Eltern sorgten wieder für den Koffertransport und ermöglichten uns so einfaches Reisen ohne Gepäck und sperrige Koffer.
  • Der Förderverein hat uns auch in diesem Jahr wieder großartig unterstützt. Vielen Dank dafür!
  • Gut, dass es in Berlin an jeder Ecke Döner oder Asia-Food gibt 😉
  • Jede Fahrt mit der S- oder U-Bahn wurde für die Schulung des Gleichgewichts genutzt.
  • Die betreuende Lehrkraft Petra Zalonis, alle Speyerer Judoka und die Schulgemeinschaft des Gymnasiums am Kaiserdom sind stolz auf die Leistung und den Erfolg des Teams.

Es war eine anstrengende und emotionale Zeit mit vielen schönen Erlebnissen, die uns lange im Gedächtnis bleiben wird.

Petra Zalonis