Kloster auf Zeit

Die meisten Schüler und Schülerinnen wählten für die Erlebnistage sportliche Projekte wie „Tennis“ oder kreative Projekte wie „Keramik“ – eine kleine Schülergruppe jedoch nahm an einem Projekt der besonderen Art Teil: Unter der Leitung von Herrn Weissenburger führte es die sechs Schülerinnen und Schüler über die Projekttage in die Benediktinerabtei St. Matthias in Trier, wo sie den Tagesablauf und Lebensstil der Mönche kennenlernen durften und sich freimachten vom Alltags- und Schulstress und der Ablenkung durch das Handy und Soziale Medien.

Nach einer dreistündigen Anreise mit der Bahn erreichte die Gruppe am frühen Dienstagnachmittag das Kloster und wurde dort von Bruder Matthias empfangen, der nach einer gemeinsamen Mahlzeit durch die Klosterräume, die Basilika St. Matthias, deren Krypta und durch die frühchristlichen Grabanlagen führte. Nach der Führung folgte die allabendliche Vesper und das Abendessen in Stille, das durch eine Tischlesung begleitet wurde. Das Nachgebet Komplet kündigte die baldige Schlafenszeit an, die den Schülern und Schülerinnen nach einem gemeinsamen Tagesrückblick bevorstand.

Denn schon um viertel vor sechs begann der Mittwoch mit der Laudes, dem Morgengebet, und einem anschließenden Frühstück, das bis 8 Uhr morgens in Stille stattfand. Gestärkt und motiviert ging es darauf an die Arbeit, getreu der benediktinischen Tradition „Ora et labora“. So halfen die Schülerinnen und Schüler beim Fensterputz im Dormitorium und erledigten diverse Gartenarbeiten. Die zuvor kennengelernten Gebetszeiten wurden durch das Mittagsgebet Sext ergänzt, ehe es zum gemeinsamen Mittagessen mit den Mönchen und übrigen Gästen ging, bei dem sich Gäste und Mönche stets vermischten und ein reger Austausch herrschte. Auch der Nachmittag war der Arbeit gewidmet; dennoch blieb genug Zeit für Gespräche und einen Besuch im Klosterladen. Die Vesper wurde an diesem Tage bereichert durch eine Eucharistiefeier, da die theologische Fakultät der Universität Trier vor Ort war. So kam die Gruppe nicht nur mit Mönchen, sondern auch mit Theologiestudenten und -professoren in Kontakt. Nach dem Abendessen und der Komplet ließ die Gruppe den Abend im Klosterpark mit schönem Ambiente und Gesprächen ausklingen.

Der Donnerstag startete wie der Mittwoch mit der Laudes und dem darauffolgenden Frühstück. Die Arbeit mit den Fenstern und im Garten erfuhr ihren letzten Schliff, sodass die Gruppe nach dem Mittagessen guten Gewissens zurück nach Hause kehren konnte, in der Hoffnung, die Mönche noch einmal besuchen zu können.

Die Zeit im Kloster hat allen Beteiligten viele prägende Erfahrungen beschert, auch haben die Tage bei jedem eine innere Ruhe nach Wochen der Aufregung und des Stresses einkehren lassen – besonders dadurch, dass das Smartphone ausgeschaltet war und es dadurch möglich war, sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.

Daher gilt ein großes Dankeschön den Brüdern der Abtei St. Matthias für ihre uneingeschränkte Gastfreundschaft und Herzlichkeit und Herrn Weissenburger, dafür, dass er dieses einmalige, wohltuende Erlebnis ermöglicht hat. 

Bericht von Franziska Nesemann, MSS 12


Teilnehmer:innen des Projekts Kloster auf Zeit
Teilnehmer:innen des Projekts Kloster auf Zeit
Benediktinerabtei St. Matthias in Trier